Seit nunmehr über zwei Monaten läuft der Krieg in der Ukraine, der unsere Vorsaisonfreude nach den Lockdowns der vergangenen Jahre doch stark eintrübt. Auch wenn es seit Kriegsbeginn vereinzelt zu starken Nachfrageeinbrüchen, gerade im Einsteigerbereich, zu kommen scheint, grundsätzlich geht es der Branche nach wie vor überwiegend gut. Das hat zumindest eine kleine aperiodische Umfrage unter einigen Händlern, Charterunternehmen, Marinas und Servicebetrieben ergeben. Demnach steht besonders das Einstiegssegment in einigen Regionen (Mitte/Süd) aktuell unter Druck, während sich Boote ab 8 Metern nach wie vor einer relativ stabilen Nachfrage zu erfreuen scheinen. Auch der Charterbereich ist grundsätzlich erfolgreich in die Saison gestartet, wenngleich die ersten beiden Monate auf der Ostsee unter den Erwartungen lagen. Nach 2 Jahren Lockdown fielen die Vorausbuchungen für April/Mai geringer aus, das Wetter lud nicht unbedingt zum Last-Minute-Törn ein. Hoffnung bietet die nach wie vor sehr hohe Anzahl an Führerscheinabsolventen, die als Nachwuchs auch in Zukunft für eine gewisse Dynamik am Markt sorgen werden. Auch der Tauchsport befand sich auf einem guten Weg in der Rehabilitation, muss nun aber einen erneuten Einbruch verzeichnen. Noch ist es aber zu früh, daraus einen Trend abzuleiten. Im Kanu-Segment füllen sich die Auftrags- und Reservierungsbücher auch wieder kräftig, auch Klassenfahrten finden endlich wieder statt.
Dennoch, ein wenig Wasser muss noch in den Wein gemixt werden: Heute Scharniere, morgen Scheiben, übermorgen Heizungen und Navigationsgeräte, nahezu überall fehlt es leider an dringend benötigten Zubehörteilen und Rohstoffen, die oftmals zwischen Asien und Europa in den Containern lagern und somit die Auslieferung der bestellten Boote verzögern. Dass sich dies so schnell ändert, ist wohl aktuell nicht abzusehen.