Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V.

Alternative Kraftstoffe

Klassischerweise werden Kraftstoffe hauptsächlich aus Erdöl hergestellt. Alternative Kraftstoffe sind entweder "biogen" oder "synthetisch". Biogene Kraftstoffe werden aus Pflanzen, Pflanzenresten und biogenen Abfällen oder Gülle gewonnen.

Was ist synthetischer Dieselkraftstoff?

Als synthetische Kraftstoffe werden bestimmte Kraftstoffe bezeichnet, die nicht mehr aus fossilem Erdöl gewonnen werden. Der Begriff XtL („X-to-Liquid“) fasst verschiedene solcher künstlich hergestellten Kraftstoffe zusammen. Dabei steht X für einen „x-beliebigen“ Rohstoff, während das Kürzel tL für dessen Verflüssigung steht. Für XtL-Kraftstoffe gibt es heute schon eine Kraftstoffnorm: die EN 15940.

HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“ (hydriertes Speiseöl) und bezeichnet einen erneuerbaren Diesel, der ebenfalls unter die DIN EN 15940 für paraffinische Kraftstoffe fällt. HVO wird heutzutage größtenteils aus Rest- und Abfallstoffen der Lebensmittelindustrie sowie genutzten Speisefetten und –ölen (Used Cooking Oil) hergestellt.

Welche Kraftstoffe gibt es bereits?

Die bekanntesten Vertreter dieser neuen Kraftstofffamilie sind GTL, BTL und PTL-Kraftstoffe. Dabei steht „G“ für Gas, „B“ für Biomasse und „P“ für Power. Egal welcher Rohstoff eingesetzt wird, der fertige Kraftstoff ist immer identisch. XtL-Kraftstoffe können auch mit klassischen Kraftstoffen gemischt werden. Ein Beispiel dafür ist Blue Diesel, der zu 33 % aus erneuerbaren Anteilen besteht.

Was zeichnet synthetischen Diesel aus?

XtL-Kraftstoffe sind wasserklar und nahezu geruchlos. Sie können praktisch in jedem Dieselmotor eingesetzt werden und verbrennen deutlich sauberer als herkömmlicher Diesel. Dadurch werden deutlich weniger lokale Emissionen wie Stickoxide und Feinstaub produziert. Wird Biomasse oder erneuerbarer Strom als Rohstoff eingesetzt, sind die Kraftstoffe darüber hinaus klimaneutral. Erste Vertreter dieser Zukunftskraftstoffe sind heute schon verfügbar und vor allen Dingen auch bezahlbar.

Die Vorteile auf einen Blick

  • Senkung lokaler Emissionen: Weniger Ruß und Stickoxide
  • Geruchlos und wasserklar
  • Biologisch abbaubar
  • nur schwach wassergefährdend
  • Gutes Kälteverhalten (ganzjährig gleichbleibend)
  • Resistent gegen bakteriellen Befall, daher fast unbegrenzt lagerfähig
  • Ohne Umrüstung in jedem Dieselmotor einsetzbar
  • Problemlos mischbar mit herkömmlichem Diesel
  • CO2-neutral (je nach Rohstoffeinsatz bzw. Kompensation durch Investitionen in freiwillige Klimaschutzprojekte)
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